Freitag – high noon - trafen wir uns auf dem Parkdeck
an der Neckarhalle. Es wurden die Fahrgemeinschaften gebildet und die
Gepäckstücke in die Autos verteilt. Wie immer gab es zum Einstimmen auf
ein erlebnisreiches Wochenende ein Schlückchen Sekt.
Durch das schöne Neckartal fuhren wir nach Eberstadt, dort verließen wir
den Neckar und bogen rechts ab in Richtung Odenwald.
Nach ca. 2 Stunden Fahrt kamen wir in Groß-Umstadt an und bezogen unsere
Zimmer im „Hotel Jakob“.
Pünktlich um 16.30 Uhr wurden wir am Hotel von einem
Mitarbeiter der Winzergenossenschaft Groß-Umstadt zu einer Weinbergführung
und anschließender Weinprobe abgeholt.
Gleich hinter dem Hotel beginnen die Weinberge. Nach einem kurzen Marsch
gab es mitten in den Weinbergen eine erste Kostprobe. Einen Riesling Sekt
Vinum Autmundis.
Wir wurden über das Weinbaugebiet, die Lage und die
Rebsorten informiert. Es überwiegt in Groß-Umstadt der Weißweinanbau mit
72 %. Die Führung endete in der Winzergenossenschaft Groß-Umstadt. Es
standen schon Mineralwasser und ein Hausmacher Vesper für uns bereit.
Während und nach dem Essen gab es eine Weinprobe mit 7 verschiedenen Weiß-
und Rotweinen. Der Odenwälder Trinkspruch dazu lautet: Hoch den Humpen,
Nachbar stumpen, kurz gewunken, Humpen bumpen. Die WG zeigte sich sehr
großzügig und nicht so päpt wie vor zwei Jahren die Winzer in der Pfalz.
Nach der Weinprobe machten wir uns auf den Weg Richtung Hotel. Ein kleiner
Spaziergang von ca. 15 min.
An einem Eiskaffee auf unserem Weg kamen wir alle
nicht vorbei und es gab noch ein Eis auf die Hand. Bei einer netten
Cocktailbar bekamen einige von uns noch mal einen Einkehrschwung und Lust
auf einen Absacker wie "Caipi", "Sex-on- the-beach". etc. – die andern
gingen schon mal voraus ins Hotel.
Samstagmorgen nach einem tollen Frühstück vom Buffet
trafen wir uns um 10 Uhr mit Thomas vor dem Hotel. Er hatte eine ca.
6-stündige Wanderung für uns geplant. Ziel war Burg Breuberg. Dort fand an
diesem Samstag ein besonderer Event statt, nämlich der Abschluss eines
Dudelsackseminars.
Es fing gleich gut an, wir gingen erst mal steil
bergauf zur Hohen Straße. Sie diente den Odenwälder Kaufleuten früher als
Verbindungsstraße nach Frankfurt und in das Maintal. Von dort konnten wir
fantastische Ausblicke genießen: Auf der einen Seite in die
Rhein-Main-Ebene nach Frankfurt, zum Taunus und zum Vogelsberg, auf der
anderen Seite zur Bergstraße und zum Otzberg. Wagemutige wählten den Weg
über eine Hängebrücke. Leider ging die Passage in luftiger Höhe nicht für
alle ohne Blessuren ab. Wir wanderten über den Bergrücken der Alten Höhe
(höchste Erhebung in der Gemarkung Groß-Umstadt) und kamen dann endlich
auf abwärts gehenden Wegen zur Sausteiger Brunneneiche. Hier trieben
früher Groß-Umstädter Schweinehirten ihr Vieh zusammen. Wir sehen:
Geschichte wiederholt sich…
Nach 2 Stunden Gehzeit pünktlich um 12 Uhr kamen wir
zu einem Rastplatz zum Mittagessen. Es war kaum zu glauben was da alles
aus unseren Rucksäcken gezaubert wurde. Südtiroler Speck, Allgäuer Käse,
Wildschweinleberwurst, Radieschen, Oliven, Blätterteiggebäck und noch viel
mehr. Rotwein, Weißwein, Bier und auch ein original Odenwälder
Kräuterschnaps. Gut gestärkt gings weiter, steil bergauf – steil bergab
und querfeldein, nach Wald-Amorbach. Durch die unterschiedlichen
Bodenverhältnisse, wie z.B. nass, matschig, rutschig usw. war die Strecke
sensomotorisch sehr anspruchsvoll.
Gegen 15.30 Uhr machten wir noch mal Rast. Zu unserer
Überraschung kam Thomas Ehefrau mit dem Auto und belohnte uns mit Kuchen
und Kaffee. War sehr lecker!
Dies war der Punkt auf der Wanderung, wo wir zum
ersten Mal das Mümlingtal einsehen konnten. Es war bereits das Ziel
unserer Wanderung – die Burg Breuberg – auszumachen. Sie wird in einem 270
Grad Bogen von der Mümling umrundet.
Die verbleibende Etappe war ein schöner Waldweg, der
ohne großes Auf und Ab zur Gustavsruhe am Breubergsattel führte. Nach
einem kurzen, letzten Anstieg und einigen rasanten Runden über die
Riesenrutsche durchschritten wir das Burgtor, wo wir bereits von
Dudelsackklängen empfangen wurden.
Thomas informierte uns kurz über die Geschichte von
Burg Breuberg. Für das Dudelsackkonzert war der Innenhof mit
Biergarnituren bestückt und es gab etwas zum Essen und Trinken. Passend
zum Event wurden die Freunde der schottischen Trinkkultur nach ca. 17 km
an einer Theke mit ca. 4 laufenden Metern Single Malt für ihre Mühsal
belohnt – auch nicht zu verachten.
In original schottischer Tracht mit Dudelsäcken und
Trommeln marschierten die verschiedenen Gruppen in den Burghof ein und
spielten etwas aus ihrem Repertoire.
Leider konnten wir nicht bis zum Ende bleiben, denn
für den Weg zurück hatten wir sinnvollerweise einen Bus bestellt, der uns
pünktlich um 19.00 Uhr abholte.
Der Abschluss des Tages bestand aus einem gemeinsamen
Abendessen im Gasthof Krone am Groß-Umstädter Markplatz. Nach einem Super
Essen gingen alle gleich ins Hotel zurück, nur noch duschen und ins Bett.
Sonntagmorgen um 8.00 Uhr trafen wir uns zur üblichen
sonntäglichen Laufrunde vor unserem Hotel und genossen hinterher noch mal
ganz gemütlich das tolle Frühstücksbuffet.
Um 11 Uhr war Abfahrt in das ½ Stunde entfernte
Erbach. Schon lange nichts mehr gegessen, deshalb kehrten wir erst mal zum
Mittagessen in das Erbacher Brauhaus ein.
Um 14.00 Uhr gab es wie immer bei unseren Ausflügen
etwas Kultur. Wir bekamen eine 1-½-stündige Führung durch Schloß Erbach
und bewunderten die gräflichen Sammlungen. War sehr interessant und wir
haben dabei mal wieder etwas gelernt.
Vor der Heimfahrt spazierten wir durch die Altstadt,
tranken noch einen Kaffee, einige bestellten sich ein Stück Kuchen oder
ein Eis.
Ab 19.00 Uhr war im VfL Sportheim der Abschluss. Monika und Pepe waren
super auf uns vorbereitet und das vorbestellte Essen war ratzfatz auf den
Tischen.
Dies war ein schöner Abschluss eines gelungenen
Ausfluges.
Dr. Thomas Grünewald, Ingrid und Uwe Zeggel
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