KSV Ketsch - VfL Neckargartach 20,5:12,5

 

Der Regionalliga-Meister VfL Neckargartach läßt zum Saisonabschluß noch Federn beim Vize KSV Ketsch.

  KSV Ketsch - VfL Neckargartach   20,5 : 12,5
55 G Rosario Schmitt - Colin Reiser Reiser 56,8kg 4 : 0
130 F Farhad Sohrabi - Dirk Petzold PS 10:2 6,5 : 0
60 F Tobias Stein - Mokonen Mengstab SS 1:17 (4.20) 6,5 : 4
96 G Roger Gößner - Halil Eser PS 5:3 8,5 : 4
66A G Udo Mehner - Tariel Shavadze TÜS 0:16 (1.00) 8,5 : 8
84B F Stefan Kehrer - unbesetzt kampflos 12,5 : 8
66B F Michael Kohler - Michéle Rauhut PS 0:6 12,5 : 10,5
84A G Johann Weingärtner - Kemal Demir AS 16,5 : 10,5
74A G Marco Klären - Alexander Pack AS 0:0 (0.40) 20,5 : 10,5
74B F Arnold Brown - Stephan Weller PS 0:1 (8.30) 20,5 : 12,5

 

 

von Arno Stegmeyer

Die Noch-Regionalliga-Ringer des VfL Neckargartach mussten beim letzten Kamptag beim Vize-Meister KSV Ketsch nochmals Federn lassen. Mit einem 20,5:10,5-Heimsieg gegen die als Meister schon feststehenden Heilbronner zeigten die Nordbadener nochmals eine geschlossene Mannschaftsleistung.

Schon im Vorfeld hatte Meistertrainer Freddy Guldi seine liebe Mühe, Optimismus unter den mitgereisten VfL-Fans zu verbreiten. Denn schon vor dem Kampf war klar, daß der VfL Neckargartach mit einer 12-Punkte-Hypothek im nordbadischen Ketsch antrat. Ohne den verletzten Yasar Demir und mit den ebenfalls angeschlagenen Kemal Demir und Colin Reiser sanken die Chancen, beim heimstarken Vizemeister Ketsch zu punkten.

Auch Dirk Petzold (130kg Freistil) fand an diesem Abend kaum Mittel, gegen den agilen Iraner Farhad Sohrabi. Sohrabi führte schnell mit 6:0 und hielt Petzold immer wieder gekonnt auf Distanz. Vor allem im Bodenkampf war das Ketscher Schwergewicht einfach besser und Petzold verlor mit 2:10.

Besser machte es da Mokonen Mengstab (60kg FS), der seinen Kontrahenten Tobias Stein in der dritten Minute aushob und mit hohem Bogen sofort in die gefährliche Lage brachte. Nach dem 5:1 für Mengstab brachen für den Ketscher in der zweiten Runde alle Dämme. Nach einem weiteren Ausheber suchte Mengstab die Entscheidung. Mit mehreren Überstürzern sammelte das VfL-As ruckzuck weitere 12 Punkte, bevor er den überforderten Stein schulterte.

Zu Beginn stark präsentierte sich Halil Eser (96kg griechisch-römisch) gegen den Ketscher Ringer-Trainer Roger Gößner und führte nach zwei Durchdrehern mit 3:1. Der Routinier Gößner bewies jedoch seine Klasse und ging in der vierten Minute nach einer spektakulären Roulade mit 4:3 in Führung, die er sich freilich nicht mehr nehmen ließ.

Keine Probleme hatte VfL-Topscorer Tariel Shavadze (66kg GR) mit Udo Mehner. Bereits nach einer Minute und fünf Aushebern kam für Mehner das Aus. Shavadze hat damit nach 18 Kämpfen insgesamt 62 Punkte für den VfL Neckargartach erkämpft. Die Gäste waren nach fünf Kämpfen auf 8,5:8 herangekommen.

Nachdem der Deutsche Jugendmeister Stefan Kehrer (Ketsch) kampflos die Punkte einstreichen durfte, hatte es Michéle Rauhut (66kg FS) mit dem Ketscher Überraschungsringer Michael Kohler zu tun. Rauhut setzte sich in der zweiten Minute trotz heftiger Gegenwehr des äußerst beweglichen Kohlers mit einer Beinschraube durch. Mit einem Konter vor Ende der ersten Runde führte Rauhut mit 3:0. Auch in der zweiten Runde hatte Kohler kein Mittel für den hochkonzentrierten Rauhut parat und mit einem glücklichen Spaltgriff zum Schlussgong gewann Rauhut mit 6:0.

Alexander Pack (74kg GR) hatte es versucht, doch seine Verletzung am Ellenbogen war zu schmerzhaft, daß er gegen Marco Klären bereits nach 40 Sekunden aufgeben mußte. Die zweite Saisonniederlage des VfL war besiegelt.

Zum Schluss gab es eine Neuauflage des schon obligatorischen Matten-Thrillers der Publikumslieblinge beider Clubs. VfL-Ringer Stephan Weller (74kg FS) und Arnold Brown präsentierten sich wie gewohnt physisch und psychisch in Topform. Den beiden absolut gleichwertigen Modellathleten reichte auch am Samstag die reguläre Kampfzeit von sechs Minuten nicht aus, um eine Entscheidung herbeizuführen. Erst in der neunten Minute hatte Weller schließlich nach einem Überraschungsangriff die Nase vorn und gewann durch „Sudden Death.“ (AS)