RG Lahr - VfL Neckargartach 13:13,5
VfL-Team
hat in Lahr die Nase knapp vorn
RG Lahr | - | VfL Neckargartach | 13 | : | 13,5 | |||
55 | G | Eduard Herbertshagen | - | Tim Espert | PS 5:3 | 2 | : | 0 |
130 | F | unbesetzt | - | Dirk Petzold | kampflos | 2 | : | 4 |
60 | F | Dominique Benaissa | - | Mokonen Mengstab | PS 3:2 (6.10) | 4 | : | 4 |
96 | G | Mario Lauer | - | Halil Eser | PS 10:0 | 7 | : | 4 |
66A | G | Ralf Inderfurth | - | Tariel Shavadze | SS 0:4 (0.40) | 7 | : | 8 |
84B | F | Vladislav Sutormin | - | Yasar Demir | PS 6:4 (7.35) | 9 | : | 8 |
66B | F | Michael Naujoks | - | Michéle Rauhut | PS 0:8 | 9 | : | 10,5 |
84A | G | Alexander Heit | - | Kemal Demir | PS 7:5 | 11 | : | 10,5 |
74A | G | Jürgen Zingraf | - | Robert Schwab | PS 5:1 | 13 | : | 10,5 |
74B | F | Eugen Zingraf | - | Stephan Weller | PS 3:12 | 13 | : | 13,5 |
von Arno Stegmeyer |
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Nach
einem Herzschlagfinale im letzten Kampf bog Stephan Weller vom VfL
Neckargartach gegen den Lahrer Schlussmann Eugen Zingraf die drohende
Niederlage noch in einen knappen 13,5:13-Sieg um. Jetzt kann der
Tabellenführer der Baden-Württembergischen Ringer-Regionalliga
gelassen auf das Saison-Ende schauen. Nur noch ein Sieg ist notwendig,
um die Meisterschaft feiern zu können. Als der Schlussgong am zweiten Advent-Sonntag (8.12.) ertönte, konnten sich VfL-Trainer Freddy Guldi und seine Regionalliga-Staffel nicht mehr auf den Sitzen halten. Auf Händen trugen sie Stephan Weller von der Matte, der mit einem 12:3-Punktsieg eine drohende Niederlage in ein vorweihnachtliches Geschenk für den Tabellenführer ummünzte. Bereits im Vorfeld zum Auswärtskampf in Lahr-Reichenbach hatte die Guldi-Truppe weiter mit den Verletzungen von Yasar und Kemal Demir zu kämpfen. Schließlich entschlossen sich die Demir-Brüder, für die Mannschaft auf die Zähne zu beißen und in Lahr anzutreten. Zur Sicherheit reiste Mannschaftsarzt Dr. Matuschin aus Stuttgart mit in den Mittelschwarzwald, um im bei Bedarf optimale Versorgung zu gewährleisten. Im ersten Kampf des Abends gab es die noch eingeplante Niederlage für Neckargartach. Der Lahrer Eduard Herbertshagen besiegte Tim Espert mit 5:3 Punkten. Kampflos strich Dirk Petzold (130kg Freistil) die Punkte für Neckargartach ein. Nicht seinen besten Tag hatte VfL-Ringer Mokonen Mengstab (60kg Freistil). Erst in der dritten Minute gelang es Mengstab, einen 0:1-Rückstand gegen den sperrigen Dominique Benaissa mit einem Beinsteller auszugleichen. Auch die zweite Runde verlief pari und der Lahrer Benaissa überraschte Mengstab in der Verlängerung zum 3:2-Sieg. Auch Halil Eser (96kg griechisch-römisch) erging es nicht besser gegen Mario Lauer. Der Ex-Bundesligaringer Lauer ließ den Neckargartacher immer wieder passiv aussehen und punktete mehrmals durch blitzsaubere Durchdreher am Boden. In der fünften Minute setzte Eser alles auf eine Karte, doch der Routinier Lauer konterte clever. Lahr ging mit 7:4 in Führung. Ganze vierzig Sekunden brauchte der Georgier im VfL-Team Tariel Shavadze, um Ralf Inderfurth auf die Schultern zu zwingen. Nach einem spektakulären Griff kam für Inderfurth das Aus und nach fünf Kämpfen führten die Gäste knapp mit 8:7. Gegen den Lahrer WM-Teilnehmer Vladislav Sutormin bot Yasar Demir (84kg Freistil) eine klasse Leistung und ging mit einem Durchdreher in Führung. Doch im Verlauf des Kampfes kam Sutormin immer mehr auf und glich zum 2:2 aus. Bei einer Aktion Demirs am Mattenrand zeigte sich der Mattenleiter Günter Laier unentschlossen und vergab jeweils zwei weitere Punkte an beide Ringer. In der Verlängerung zog Demir wiederum mit eigener Aktion den Kürzeren und verlor mit 4:6. Dem VfL Neckargartach drohten die Felle fort zu schwimmen. Da bewahrte Michéle Rauhut (66kg FS) kühlen Kopf und besiegte Michael Naujoks mit mehreren Beinschrauben. Der VfL hatte wieder die Nase vorn. Einen Moment der Unachtsamkeit kostete Kemal Demir (84kg GR) den Sieg gegen Alexander Heit. Die Gastgeber führten vor dem letzten Kampf mit 13:10,5.
Der
VfL-Schlußmann Stephan Weller (74 FS) hatte die schwere Aufgabe, gegen
Eugen Zingraf nicht nur zu siegen, sondern mit mindestens neun
Wertungspunkten Unterschied zu gewinnen. Die Halle kochte, als Zingraf
gar in Führung ging und das Selbstvertrauen im VfL-Lager ließ einige
Risse erkennen. Weller indes nahm das Ringerglück in beide Hände und
sammelte Punkt um Punkt. Auch Zingraf versuchte alles und lieferte
Weller ein offenes Gefecht, konnte den Siegeszug des Neckargartacher
Publikumsliebling nicht aufhalten. Der Sekt kann jetzt kaltgestellt
werden.(AS)
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