VfL-Neckargartach – KSV Schriesheim 11,5:16

 

Yasar Demir gelingt die Sensation

Neckargartacher Regionalliga-Ringer können Spitzenreiter nicht vom Thron stoßen

 

VfL Neckargartach - KSV Schriesheim 11,5 : 16
54 F Colin Reiser - Kerim Ferchichi SS 0:3 (1.00) 0 : 4
130 G Halil Eser - Dirk Zimmermann PS 0:8 0 : 6,5
58 G Mokonen Mengstab - Frank Heinzelbecker PS 3:10 0 : 9
97 F Lars Petzold - Georgis Skoufaliardis PS 2:9 0 : 11,5
63 F Michéle Rauhut - Andy Bartsch PS 1:0 2 : 11,5
85 G Yasar Demir - Miroslaw Gochew PS 7:4 (7.00) 4 : 11,5
69A G Andrej Lisitsa - Alexander Brockschläger PS 14:0 7,5 : 11,5
76B F Stephan Weller - Azedine Azzaoui TÜS 16:1 (4.40) 11,5 : 11,5
69B F Markus Notheis - Daniel Bohs PS 0:2 11,5 : 13,5
76A G Kemal Demir - Heiko Schweikert PS 1:6 11,5 : 16

 

 

von Marco Scheinhof

Es war ein Krimi wie beim letzten Heimkampf gegen Ketsch, nur diesmal mit dem besseren Ende für die Gäste. Der VfL Neckargartach unterlag im Spitzenduell der Ringer-Regionalliga dem KSV Schriesheim mit 11,5:16.

 In der Pause nach dem fünften Kampf standen Freddy Guldi, Jakob Popp und Jürgen Koch lange in einer Ecke der Römerhalle. Zu diesem Zeitpunkt lag ihr VfL Neckargartach mit 2:11,5 im Rückstand.

 Und als nächstes musste Yasar Demir gegen den bulgarischen Spitzenringer Miroslaw Gochew antreten. Der Bulgare trat zum ersten Mal in dieser Saison für Schriesheim auf die Matte.

 Die Taktik, die sich die drei Neckargartacher zurechtgelegt haben, scheint genau richtig gewesen zu sein. Demir hatte keinerlei Respekt vor dem übermächtigen Gegner.

 Er lag zwar schnell mit 1:4 in Rückstand, doch dann brachten ihn zwei Verwarnungen für seinen Gegner den 4:4-Ausgleich. Diese Entscheidung des Kampfrichters erregte die Gemüter der Gäste bis aufs Äußerste.

 Die Proteste gipfelten in einer roten Karte für einen Schriesheimer Betreuer. Nur mit viel Mühe brachten die Ordner wieder Ruhe in die Reihen der Gäste.

 Yasar Demir ließ sich davon nicht beeindrucken. Er besiegte Gochew mit 7:4 und sorgte für die Sensation des Abends. Zurecht ließ er sich überschwänglich von den Fans feiern.

 Als nächster trat Andrej Lisitsa auf die Matte. Zum ersten Mal stand der Weißrusse im Neckargartacher Trikot. Dass er zur internationalen Spitze zählt und sich auch bei der WM in New York einiges ausrechnen darf, bewies Lisitsa von Anfang an. Beim 14:0-Sieg hatte sein Gegner Alexander Brockschläger keine Chance.

 Plötzlich war Neckargartach wieder dran, die überraschenden Niederlagen von Colin Reiser und Mokonen Mengstab waren vergessen. Da auch Stephan Weller nicht gewillt war, die erste Saisonniederlage hinzunehmen, stand es plötzlich 11,5:11,5. "Weller, Demir und Lisitsa haben Riesenkämpfe gezeigt", lobte VfL-Trainer Freddy Guldi. Aber auch Halil Eser leistete dem deutschen Meister Dirk Zimmermann beim 0:9 erbitterte Gegenwehr.

 So mussten die beiden letzten Kämpfe entscheiden. Hier erwiesen sich die Schriesheimer Daniel Bohs und Heiko Schweickert als nervenstark und besiegten Markus Notheis bzw. Kemal Demir. "Schade, ein Sieg wäre möglich gewesen. Am Ende haben Kleinigkeiten entschieden", meinte Guldi

 

VfL-Debütant Andrej Lisitsa bei Überwurf

 

Michéle Rauhut beim sicheren 1:0-Punktsieg

Lars Petzold beim Spaltgriff